Bei der Konstruktion für 3D gedruckte Bauteile müssen minimale Wandstärken beachtet werden, damit diese in der additiven Fertigung optimal hergestellt werden können. Je nach Material und Technologie unterscheiden sich die minimalen Wandstärken, bei vielen additiven Fertigungsverfahren beträgt diese 0.8 mm. Als Grundregel gilt: je härter das Material, umso geringer die minimale Wandstärke. Nachfolgend eine Aufzählung der gängigen Technologien und Materialien. Wichtig: diese Aufzählung enthält Standardwerte. Je nach Anwendung müssen diese nachgeprüft werden.*
Die richtige minimale Wandstärke für 3D-Druck Bauteile
Die gängigsten Materialien aus Kunststoff benötigen eine minimale Wandstärke zwischen 0.7 und 1.0 mm. Nachfolgend eine Übersicht nach Materialien und verwendeten additiven Fertigungstechnologien.
Kunststoff-Materialien verarbeitet mit Selektiven Laser Sintern (SLS) und Fused Deposition Modeling (FDM)
Beim Selektiven Lasersintern (SLS) können Sie mit dem PA 12, PA-GF oder PP Kunststoff mit einer Wandstärke von 0.7 mm rechnen. Beim Fusion Desposition Modeling (FDM) müssen Sie 0.8 mm einplanen, sofern Sie mit PLA und PETG arbeiten. Andere Kunststoffarten bei SLS und FDM erfordern eine minimale Wandstärke eines Millimeters.
Kunststoff-Materialien hergestellt mit Stereolithografie (SLA)
In der Stereolithografie (SLA) oder beim Pojyjet Verfahren (Multi Jet Modeling MJM) sollten die 3D-Druck Bauteile eine minimale Wandstärke von 0.3 mm aufweisen.
3D Druckteilen aus Metall mit Selektivem Laserschmelzen (SLM)
Alle Metallpulver, die im SLM Verfahren gedruckt werden, brauchen grundsätzlich eine Mindestwandstärke von 0.5mm
Weitere Faktoren für eine stabile 3D-Druck-Konstruktion
Nebst der richtigen Wandstärke Ihres 3D-Druck Modells, sollten Sie aber noch weitere Faktoren in Ihrer Konstruktion beachten, damit das Modell auch gedruckt werden kann. Um Ihre 3D-Druckdatei korrekt zu planen, sollten Sie daher folgende Tipps befolgen:
- Alle Modelle müssen „wasserdicht“, d.h. vollständig geschlossen sein
- Das Druckteil sollte keine offenen Stellen oder Kanten aufweisen
- Das Modell muss für eine glatte Oberfläche eine hohe Polygonanzahl aufweisen
- Das 3D-Flächenobjekt soll als Dreiecks- oder Vierecknetz definiert werden
- Die Teilkörper müssen vollständig geschlossen sein und können in das Modell „gesteckt“ werden
Haben Ihnen diese Tipps weitergeholfen? Wenn Ihre Antwort ist: "Ja, aber...", dann wenden Sie sich an Ihren Solution Partner und lassen Sie sich beraten.
Ihre Jellypipe
* Jellypipe kann keine Garantie übernehmen für Standardwerte. Diese müssen individuell auf die Anwendungen angepasst und geprüft werden.