Wie erstellt man 3MF-Dateien – und wie lassen sich STL-Dateien konvertieren?
Die Entwicklung des 3MF-Standards wird innerhalb des Konsortiums von namhaften Herstellern wie Dassault, HP und Autodesk mitgetragen. Entsprechend sind Programme wie Solidworks von Dassault oder Netfabb von Autodesk von Haus aus in der Lage, 3MF Dateien zu erstellen. Auch mit dem 3D Builder oder Paint 3D von Microsoft lässt sich eine 3MF Datei öffnen und bearbeiten. Die Erstellung von 3MF-Dateien direkt aus der Konstruktionsumgebung heraus ist entsprechend einfach und mit wenigen Mausklicks über die „Speichern unter…“ Funktionen der Programme realisierbar.
Liegt aber nur eine STL-Datei vor, muss diese noch für den Druck finalisiert werden. Ein hervorragendes – und dazu noch kostenfrei erhältliches – Tool ist der Meshmixer von Autodesk (externer Link zur Meshmixer-Seite). Das „Schweizer Taschenmesser“, so die Eigenbezeichnung der Entwickler für die Lösung, kann nicht nur die dreieckigen Gitternetze der STL-Konstruktionen optimieren, sondern das Modell auch mit zahlreichen Zusatzinformationen anreichen. Und natürlich am Ende des Gestaltungsprozesses alles im 3MF-Format abspeichern. Natürlich funktioniert auch der umgekehrte Weg: Eine 3MF Datei in STL umwandeln ist mit den genannten Lösungen jederzeit möglich.
Auch im Internet bieten zahlreiche Anbieter kostenlose Online-Tools zur Umwandlung von STL-Dateien in das 3MF-Format. Allerdings raten wir von dieser Möglichkeit ab – insbesondere dann, wenn es sich bei den Konstruktionen um vertrauliche Informationen handelt.
Eine Datei statt vieler Einzeldateien – Warum 3MF so genial und die Zukunft ist
Im Bereich der industriellen Fertigung steigt die Komplexität der geforderten Bauteile kontinuierlich an. Gerade in speziellen Teilbereichen wie dem 3D-Metalldruck sind perfekte Oberflächen gefragt – oder es sind Bauteile gefordert, die aus unterschiedlichen Einzelkomponenten bestehen. Der „klassische Weg“ über STL-Dateien ist hier am Ende der Leistungsfähigkeit angelangt, wenn es um die Realisierung der Produkte bei externen Dienstleistern geht. Bei komplexen Bauteilen war bis dato eine umfangreiche Anreicherung der Daten mit Zusatzinformationen, beispielsweise der Ausrichtung des Werkstücks im Bauraum des Druckers oder die Farbgebung einzelner Schichten, ein unverzichtbarer Teil des Fertigungsprozesses. Die Nachteile: Ein aufwändiger, kostenintensiver Workflow mit zahlreichen potenziellen Fehlerquellen.
3MF vereinfacht den Datenaustausch deutlich. Wie in einer PDF können innerhalb der 3MF-Datei mehrere Informationen gebündelt werden. Baugruppen, die aus verschiedenen Teilen bestehen, jedes davon mit individueller Farbgebung oder eigenen Materialien, Druckerkonfigurationen, Stützstrukturen: Alles, was für den 3D-Druck an Informationen benötigt wird, lässt sich in der 3MF-Umgebung aufführen, abspeichern und versenden.
Wir sind uns sicher: Dem 3MF-Format gehört die Zukunft! Fast im Wochentakt erscheinen Erweiterungen und Überarbeitungen, die die Lösung für die Produktion, das Slicing oder die Optimierung von Gitterstrukturen anpassen. Durch die Zusammenarbeit des Konsortiums ist gewährleistet, dass 3MF schon heute mit den Programmen der renommierten Hersteller bestmöglich kompatibel ist.