Auflösung und minimale Wandstärken
SLS bietet den materialabhängigen Druck von Merkmalen zwischen 0,75 mm und 1 mm, während der MJF-Druck kleinste Merkmale bis zu 0,3 mm erzeugen kann. D.h. kleine Details können in dieser Größe noch zuverlässig abgebildet werden. Allerdings muss hierzu gesagt werden, dass sich über den MJF-Druck zwar kleinere Details drucken lassen, das Selektive Laser Sintern jedoch in Sachen Genauigkeit leicht im Vorteil ist.
Die minimalen Wandstärken betragen 1 mm bei der Technologie SLS und 0,5 mm bei MJF. Diese müssen berücksichtigt werden für jedes Bauteil.
Festigkeit
Beide Verfahren ermöglichen die Herstellung von Bauteilen für den Einsatz in technischen Umgebungen. Falls nahezu isotrope Bauteile, bei denen die Festigkeit in jeder Zugrichtung dieselbe ist, erforderlich sind, ist der MJF-3D-Druck die richtige Wahl. Durch die konsistente Fertigung entstehen Bauteile mit hohen mechanischen Eigenschaften. Jedoch bietet das Selektivem Laser Sintern eine weitaus größere Materialauswahl mit jeweils spezifischen mechanischen Eigenschaften, die je nach Anwendung passender sein können. Falls Sie unsicher sind, nehmen Sie Kontakt auf mit unseren Solution Partnern, um das optimale Verfahren für Ihr Bauteil definieren zu können!
Farbgebung
SLS-gedruckte Bauteile lassen sich problemlos in den unterschiedlichsten Farben einfärben, wodurch Bauteile in nahezu jeder beliebigen Farbe möglich sind. Bei MJF-gedruckten Teilen gibt es eine technisch bedingte Einschränkung. Hier ist der eingesetzte Fusing Agent schwarz, da dunkle Materialien Infrarotstrahlung deutlich besser absorbieren. Somit sind die Teile aus dem Drucker gräulich, im Innern jedoch durchgehend schwarz.
Wichtig zu wissen: MJF kann auch in Vollfarbe gedruckt werden. Das macht das Verfahren besonders für Anschauungsmodelle, Modellbau-Anwendungen oder für den Werbe- und Marketingbereiche besonders interessant.
Fertigungsdauer
Der Druckvorgang ist bei der additiven Fertigungstechnologie MJF schneller, da bei jeder Pulverschicht alle Teile im Druckraum gleichzeitig verarbeitet werden. Beim SLS 3D-Druck müssen alle Formen mit dem Laserstrahl „nachgezeichnet“ werden pro Schicht. Auch in der Serienfertigung liegt Multi Jet Fusion vorne, denn mit diesem Verfahren können mehrere Bauteile parallel gedruckt werden.
Nebst der Produktionsgeschwindigkeit ist auch die Auslastung der Drucker relevant für die Lieferfrist. Die Lieferzeiten eines Bauteils werden in den Stores sofort nach dem Hochladen einer 3D-Druckdatei angezeigt.
Nachhaltigkeit
Ein wichtiges Thema im Bereich der additiven Fertigung ist die Recyclingquote des übrig gebliebenen Pulvers nach einem 3D-Druck. Da Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen hergestellt sind, ist das Recycling relevant, um die Fertigung möglichst nachhaltig zu gestalten. Beim SLS-Druck können rund 30 – 50 % des pulverförmigen Materials nach einem Druck wiederverwendet werden, wohingegen beim MJF-Verfahren bis zu 80 % des Pulvers recycelt werden kann. Somit gestalten sich auch die Materialkosten günstiger.
Teilegröße und Bauraum
In Sachen Größe der zu fertigenden Bauteile liegt das Selektive Laser Sintern mit einer Maximalgröße von 680 x 380 (oder grösser) x 560 Millimetern deutlich vor Multi Jet Fusion, das bei 380 x 284 x 380 Millimetern am Limit ist. Allerdings liegt MJF vorne, wenn es um kleine Bauteile geht. MJF-Drucke können mit Mindestmaßen ab 0,5 Millimetern hergestellt werden, bei SLS-Drucken geht es „erst“ ab 0,8 Millimetern los.
Preise
Wenn es um die additive Fertigung von Einzelteilen geht, sind bei beiden Verfahren ähnliche Kosten pro Bauteil zu erwarten. Tendenziell kann der MJF-Druck durch seinen Zeitvorteil und bessere Mischverhältnis von Alt- und Frischpulver auch einen Kostenvorteil mit sich bringen. Dies ist aber nicht pauschal zu beantworten. Für einen schnellen Kostenvergleich empfehlen wir Ihnen, Ihre Druckdatei in unserem Rechner im Store hochzuladen und die Ergebnisse zu vergleichen.